Things I hate #1 – Leute im Deutsch-LK

Menschen im Deutsch-LK, die noch nie freiwillig ein Buch in die Hand genommen haben. Und mit denen muss man sich dann darüber auseinandersetzen, ob der soeben gehörte Text jetzt „voll depri, Alter!“ oder vielleicht doch einfach verdammt gut geschrieben und einfach literarisch wertvoll und schön ist. Warum? Und wenn die schon bei uns sind, wieso halten sie sich mit ihrer unmaßgeblichen Meinung dann nicht einfach mal gepflegt zurück – sie müssen doch schließlich inzwischen bemerkt haben, dass das, was sie zu sagen haben, zumeist eher fehl am Platze ist als alles Andere. Aber stattdessen holen die weiblichen Vertreter dieser Fraktion während einer Diskussion dann lieber mal die neueste „Intouch“ ‚raus und unterhalten sich über Frisuren, während die Typen laut darüber lamentieren, dass „den Scheiß hier“ doch eh keiner brauche und sie jetzt lieber Physik hätten. Und da soll noch mal einer sagen, es sei ein bloßes Klischee, dass Frauen sich mehr zu den Sprachen und geisteswissenschaftlichen Fächern hingezogen fühlen als Männer (wobei Ausnahmen natürlich auch hier die Regel bestätigen).

Einen ganz klaren Lichtblick stellen jedoch meine beiden Sitznachbarn dar; einer davon tatsächlich männlich. Die zu meiner Rechten schreibt derart schöne und gefühlvolle Texte, dass man jedesmal vergisst, dass es gerade neun Uhr morgens ist, man sich gerade in einem stickigen Kursraum aufhält und den Großteil des Schultages noch vor sich hat. Und der zur Linken liest in seiner Freizeit; ein Phänomen, das man heutzutage bei Menschen unserer Altersklasse ja nur noch höchst selten beobachten kann (Tendenz fallend). Insofern sind die Gruppenarbeitsphasen, aus denen die Oberstufe ja überwiegend besteht bzw. bestehen sollte schon mal gerettet, weil man es da mit intelligenten, lieben Menschen zu tun hat.

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